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Kind verweigert Therapie? Wie Eltern dennoch helfen können

  • Autorenbild: Isabell Eirron
    Isabell Eirron
  • 7. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Aug.

Kind verweigert Therapie Elternberatung

Es kann unglaublich frustrierend und belastend sein, wenn Ihr Kind offensichtlich leidet, sich vielleicht zurückzieht, Anzeichen von Stress zeigt oder schnell überfordert wirkt, aber jede Form von Therapie oder professioneller Hilfe ablehnt. Als Eltern wollen Sie unterstützen und Lösungen finden, doch alles, was Sie hören, ist ein klares: „Nein.“


Wenn Ihr Teenager Therapie verweigert oder Ihr Kind einfach nicht zu einer Beratung gehen möchte, sind Sie damit nicht allein. Viele Eltern stehen vor dieser schwierigen Situation und fragen sich: Soll ich mehr Druck machen? Abwarten? Oder gibt es eine Möglichkeit, meinem Kind zu helfen, ohne es zur Therapie zu zwingen?


Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen. Wenn ein Kind keine Therapie möchte, müssen Eltern nicht hilflos bleiben. Elternberatung ohne direkte Beteiligung des Kindes kann ein wirkungsvoller erster Schritt sein, nicht als Ersatz für Therapie, sondern als gezielter Ansatz, bei dem Eltern an den Stellschrauben im Familiensystem arbeiten, die sie selbst beeinflussen können.


Warum verweigern Kinder und Jugendliche Therapie?

Kind verweigert Therapie Elternberatung

Egal ob Grundschulkind oder Teenager: Die Gründe, warum ein Kind Therapie ablehnt, sind vielfältig. Manche fürchten, als „gestört“ oder „anders“ abgestempelt zu werden. Andere empfinden es als bedrohlich, einer fremden Person persönliche Gedanken oder Gefühle anzuvertrauen. Bei Jugendlichen spielt oft das Bedürfnis nach Selbstbestimmung eine große Rolle: „Ich brauche keine Hilfe.“ oder „Das bringt doch sowieso nichts.“


Wichtig zu wissen: Ablehnung bedeutet nicht zwangsläufig, dass Ihr Kind niemals offen für Unterstützung ist. Häufig steckt dahinter eine Schutzreaktion, eine Art inneres Stoppschild, das sagt: „Ich bin noch nicht bereit, mich verletzlich zu zeigen.“

Dieses Verständnis kann Eltern helfen, weniger frustriert und stattdessen gezielter zu handeln, auch ohne direkte Mitarbeit des Kindes.


Elternberatung ohne direkte Beteiligung des Kindes

Wenn Ihr Kind oder Teenager Therapie verweigert, bietet systemische Elternberatung oder Elterncoaching eine wirksame Alternative. Der Fokus liegt nicht darauf, das Kind umzustimmen, sondern auf den Bereichen, die Sie als Eltern unmittelbar gestalten können: Ihre Kommunikation, Ihre Reaktionen und die emotionale Atmosphäre zu Hause.

In der Beratung beschäftigen wir uns unter anderem mit Fragen wie:

  • Wie kann ich mein Kind erreichen, ohne Druck zu erzeugen?

  • Welche Botschaft steckt hinter dem Widerstand?

  • Wie bleibe ich ruhig und zugewandt, wenn mein Kind sich zurückzieht oder wütend reagiert?

  • Welche kleinen Veränderungen im Alltag können die Familiendynamik positiv beeinflussen?

Diese gezielte Arbeit an den elterlichen Handlungsmöglichkeiten kann spürbare Veränderungen im gesamten Familiensystem auslösen, oft schon bevor das Kind selbst aktiv wird.


Ein Beispiel aus der Praxis

Folgende Szene ist eine verallgemeinerte Darstellung vieler ähnlicher Situationen, wie sie in der Elternberatung häufig vorkommen:

Eine Jugendliche verweigert jede Form von psychologischer Unterstützung. In der Schule häufen sich Schwierigkeiten, zu Hause kommt es immer wieder zu Streit, Rückzug und Tränen. Die Eltern fühlen sich ratlos und zunehmend erschöpft.

Statt weiter zu drängen, entscheiden sich die Eltern für eine elternzentrierte Beratung. Schritt für Schritt wird an der Kommunikation gearbeitet, an der Fähigkeit, in emotional aufgeladenen Momenten ruhig zu bleiben, und an kleinen Veränderungen im Alltag.

Nach einigen Wochen verändert sich die Stimmung zu Hause. Die Jugendliche bemerkt: „Mama/Papa reagiert anders.“ Die Konflikte nehmen ab. Einige Zeit später bringt der Teenager selbst das Thema Hilfe ins Gespräch, diesmal aus eigenem Antrieb.

Dieses Beispiel zeigt, wie Veränderung oft bei den Eltern beginnt und sich dann, ganz ohne Zwang, auf das Kind überträgt.


Was Sie als Eltern sofort tun können, wenn ihr Kind Therapie verweigert

Auch wenn Ihr Kind aktuell keine Therapie möchte, gibt es Schritte, die Sie sofort umsetzen können:

  • Zuhören ohne zu bewerten: Signalisieren Sie Verständnis, ohne sofort Lösungen vorzuschlagen.

  • Keinen Druck aufbauen: Zwang verstärkt oft den Widerstand.

  • Gemeinsame positive Momente schaffen: Kochen, Spazierengehen oder Musik hören können Brücken bauen.

  • Eigene Reaktionen reflektieren: Überlegen Sie, wie Sie in schwierigen Momenten reagieren – und ob Sie diese Reaktionen gezielt verändern können.


Fazit: Veränderung ist möglich, auch wenn Ihr Kind keine Therapie möchte


Kind verweigert Therapie Elternberatung

In der systemischen Arbeit gilt: Wenn sich ein Teil des Systems verändert, verändert sich das Ganze. Sie müssen nicht warten, bis Ihr Kind bereit ist. Indem Sie als Eltern Ihre Handlungsspielräume erweitern, können Sie ein unterstützendes, stabiles Umfeld schaffen und das Familienklima nachhaltig beeinflussen. Oft ist es genau dieser neue, sichere Rahmen, der es dem Kind erlaubt, später doch einen Schritt auf Unterstützung zuzugehen.


Elternberatung: Unterstützung für Eltern, die nicht tatenlos zusehen wollen

Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen. In der Elternberatung helfe ich Ihnen, Ihre elterliche Präsenz zu stärken, gelassener mit schwierigen Situationen umzugehen und eine Beziehung aufzubauen, die auch in Krisen trägt.

Ganz gleich, ob Sie in Israel, Deutschland oder an einem anderen Ort leben: Sitzungen sind in Tel Aviv oder online möglich. Gemeinsam finden wir heraus, wie Veränderung auch dann möglich wird, wenn das Kind „Nein“ sagt.


👉 Buchen Sie jetzt Ihr kostenloses Kennenlerngespräch und erfahren Sie, wie Sie als Elternteil wieder handlungsfähig werden – für sich, Ihr Kind und Ihre Familie.


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